Auswertung läuft: Land schreibt Zukunft

Auswertung läuft: Land schreibt Zukunft

Auswertung läuft: Land schreibt Zukunft

Viele spannende Projekte sind für den Ideenwettbewerb „Land schreibt Zukunft“ eingegangen.

Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit

Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit

Der Ideenwettbewerb „Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit“ ist abgeschlossen. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt.

DAN 2018: Danke für 2531 Aktionen

DAN 2018: Danke für 2531 Aktionen

Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit 2018 waren ein voller Erfolg. Insgesamt nahmen dieses Jahr 2.531 Aktionen in ganz Deutschland teil. Das sind 689 Aktionen mehr als im letzten Jahr. Wir freuen uns über das vielseitige Engagement und möchten allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön aussprechen!

Die aktivsten Bundesländer in diesem Jahr sind Baden-Württemberg mit 1.704 Aktionen sowie Nordrhein-Westfalen mit 191 Aktionen und Sachsen-Anhalt mit 81 Aktionen. Die meisten Aktionen wurden von Vereinen angeboten (256 Aktionen), gefolgt von Bildungseinrichtungen (110 Aktionen) und Unternehmen (91 Aktionen).

Auch dieses Jahr war Ziel der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit auf die Umsetzung der globalen Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDG) hinzuweisen und dazu beizutragen. Die meisten Aktionen wurden dieses Jahr zu SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion) angeboten, gefolgt von SDG 12 (Maßnahmen zum Klimaschutz) und SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden).

Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit fanden auch in diesem Jahr im Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche statt. Insgesamt wurden 6008 Aktionen in 34 europäischen Ländern angemeldet. Deutschland liegt dieses Jahr auf Platz 1 unter allen europäischen Ländern. Weitere Daten zur ESW gibt es unter www.esdw.eu

Die komplette Auswertung der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit 2018 steht als PDF zum Download bereit: „Daten & Fakten DAN 2018“ (PDF, 2,6 MB).

DAN 2018 starten mit 1910 Aktionen

DAN 2018 starten mit 1910 Aktionen

Beim heutigen Presseauftakt in Berlin traten Mitglieder des Rates für Nachhaltige Entwicklung und Initiatoren von DAN-Aktionen kräftig in die Pedale, um der #tatenfuermorgen-Installation – wortwörtlich – Startlicht zu geben. Ab heute dreht sich bis einschließlich 10. Juni 2018 alles um die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit, denn diese gehen in die siebte Runde! Bundesweit geben Engagierte in über 1.910 Aktionen auf kreative Weise Denkanstöße zu einer ressourcenschonenderen und sozialverträglicheren Lebensweise. Von Nachhaltigkeitsfestivals, einem Kinder-Klima-Musical und Workshops zur Herstellung von Wildbienenhotels – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Welche Aktionen bei Ihnen vor Ort stattfinden, können Sie über die Aktionssuche und die Karte herausfinden.

Übrigens können spontan Entschlossene noch bis zum 10. Juni eine eigene Aktion auf dieser Seite einreichen. Egal ob Privatperson, Verein, Unternehmen oder öffentliche Einrichtung – viele Aktionen lassen sich ohne großen Aufwand kurzfristig umsetzen. Und auch kleinere Vorhaben leisten einen wertvollen Beitrag, ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit zu setzen.

Ein Ideenpool für kurzfristige Aktionen sind zum Beispiel:

  • Nachhaltigkeit, die schmeckt: Reste vom Vortag verwerten, saisonale und regionale Produkte nutzen – zaubern Sie zusammen mit Familie oder Kollegen eine nachhaltige Mahlzeit.
  • Hier blüht uns etwas: Die Biodiversität unterstützt den Klimaschutz und fördert den Artenschutz – pflanzen Sie im Namen Ihrer Gemeinde oder Verein einen Baum oder Pflanzensamen.
  • 24 Stunden Challenge: Ein Tag der Ressourceneinsparung – verzichten Sie allein oder kollektiv einen Tag lang auf etwas, das der Umwelt schadet (zum Beispiel Papier, das Auto oder Plastik).
  • Upcycle your life: Mit wenigen Handgriffen erhalten Kleidungsstücke, Alltagsgegenstände oder Möbelstücke ein individuelles Gesicht und zum Teil eine ganz neue Verwendung – verbringen Sie einen kreativen Nachmittag, um wertvollen Ressourcen neues Leben einzuhauchen.

Mithilfe unserer Checkliste geht die Umsetzung schnell von der Hand. Außerdem stehen viele Tipps zum Eintragen von Aktionen und eine Auswahl an Materialien zur Bewerbung Ihrer Aktion bereit.

Foto: (c) Rat für Nachhaltige Entwicklung, André Wagenzik

DAN 2018: Jetzt Aktionen eintragen!

DAN 2018: Jetzt Aktionen eintragen!

Vom 30. Mai bis zum 5. Juni 2018 finden die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit statt. Ab jetzt können Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kirchen, Schulen, Kommunen, Ministerien, Unternehmen und weitere Gruppen Aktionen auf www.tatenfuermorgen.de eingetragen.

Von Kleidertauschpartys und Baumpflanzaktionen, über Handy-Sammel-Aktionen und Repair Cafés bis hin zu Energieberatungen und nachhaltigen Kantinen-Angeboten, ist dabei alles erlaubt. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die eigene Aktion einen Bezug zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung hat.

Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit finden im Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche statt. Aufgrund der abweichenden Aktionszeit in Baden-Württemberg werden Aktivitäten dieses Jahr bis inklusive 10. Juni berücksichtigt.

Inspirationen und Anregungen für Aktionen geben Leuchtturmprojekte und Aktionsbeispiele. Und wer Materialien zum Download für die Bewerbung der eigenen Aktion, Checklisten, Sharepics etc. sucht, wird auf der Seite „Materialien“ fündig.

Zur direkten Registrierung und Anmeldung von Aktionen geht es auf die Seite „Konto registrieren“.

Wir freuen uns auf zahlreiche spannende und innovative Aktionen!

 

 

Fotos: Erlebnisbauernhof © Gertrudenhof, Hürth; Klamottenkarussell © Stadtjugendring, Heidelberg
 
Wie Nachhaltigkeitsprojekte Förderung finden

Wie Nachhaltigkeitsprojekte Förderung finden

Viele Projekte versuchen, die globalen Nachhaltigkeitsziele im Bildungsbereich zu vermitteln. Aber wie kommen solche Initiativen an Geld und Unterstützung? Beim Bildungswettbewerb für Nachhaltigkeit „Zukunft, fertig, los!“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) gaben Stiftungen, Unternehmen und Ministerien wichtige Einblicke, worauf zu achten ist.

 

Welche Regeln gibt es, um Geld für kluge Projekte zu bekommen, die Studierenden, Kindern oder Schülern die Ideen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen vermitteln? Die erste wichtige Regel ist, dass es keine generellen Regeln gibt. Potentielle Förderer haben unterschiedliche Ziele und Vorgehensweisen; wichtig ist es, einen genauen Blick darauf zu werfen, wer am besten zum jeweiligen Projekt passt.

Der RNE veranstaltete deshalb im Rahmen seines SDG-Bildungswettbewerbs ein „Speed-Dating für #SDGBildung“ zwischen Projektwettbewerbern und Förderern. Knapp 100 Bewerbungen gab es, in die Endrunde kamen 22 Nominierte – mehr zu den Projekten gibt es in einem anderen Text. Hier geht es um die 15 Förderinnen und Förderer und worauf diese achten. Sie nahmen sich für jedes Projekt fünf Minuten Zeit, um sich deren Ideen anzuhören. Um konkrete Förderzusagen ging es dabei noch nicht. Beide Seiten sollten sich kennenlernen, um im Nachgang über konkrete Unterstützung zu sprechen.

Das sagen die Stiftungen

Als Förderer waren mehrere Stiftungen dabei, die aber alle unterschiedlich vorgehen. Lutz Spandau etwa, Vorstand der Geschäftsführung der Allianz Umweltstiftung, hat vor allem einen Rat an die Projekte: „Wichtig ist, dass man nicht mit einem fertigen Förderantrag zu uns kommt. Sondern, dass man sich mit der Stiftung und ihren Zielen auseinandersetzt“, sagt er.

Es geht also darum, seine potentiellen Förderer zu kennen, und nicht nur für das eigene Projekt zu werben. „Anträge nach dem Motto: Ihr habt Kohle, wir brauchen welche, die funktionieren nicht“, sagt Spandau. Er sei deshalb erstaunt, „wie wenig sich die potenziellen Projektpartner über die andere Seite sachkundig gemacht haben.“ Wer bei der Allianz Umweltstiftung gefördert werden will, der solle keine fertigen Projekte einreichen, sondern Projektskizzen, sagt Spandau. Die konkrete Ausführung wird dann gemeinsam entwickelt.

Im Bereich „Unternehmen in der Gesellschaft“ der Bertelsmann Stiftung kann man sich dagegen nicht direkt um finanzielle Förderung bewerben. Wenn Direktorin Birgit Riess ausgewählte Projekte unterstützt, dann geht sie gezielte Kooperationen ein. Ein Schwerpunkt liegt unter anderem darauf, wie der Nachwuchs im Management für Nachhaltigkeitsthemen sensibilisiert werden kann. Riess sucht Projekte, die langfristige Strukturen aufbauen und auch skaliert werden können – ein Beispiel sind etwa Nachhaltigkeitsbüros in Hochschulen, von denen es immer mehr gibt. „Wir schauen uns auch an, wie wirkungsorientiert die Strukturen sind“, sagt sie. Vereine mit rein ehrenamtlichem Engagement etwa stießen oft schnell an ihre Grenzen. „Projekte, die das gleiche Ziel verfolgen und sich gegenseitig das Wasser abgraben, machen auch keinen Sinn“, sagt Riess über ihre Förderkriterien.

Das sagt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Große Unterschiede gibt es auch zwischen Förderern, die eher globale Ziele verfolgen und solchen, die eher national ausgerichtet sind. Beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) etwa geht es um den globalen Aspekt. Ingolf Dietrich ist dort Unterabteilungsleiter und Beauftragter für Nachhaltige Entwicklungsziele/

Agenda 2030 „Wir sind auf internationale Aspekte und auf Partnerländer ausgerichtet. Wir fördern also eher Projekte, die im Blick haben, was für internationale Auswirkungen das Handeln in Deutschland hat, welchen globalen Fußabdruck wir hinterlassen“, erklärt er. Im Bildungsbereich könne das etwa ein Projekt sein, das vermittelt, was es für eine Näherin in Bangladesch bedeutet, wenn man hierzulande die von ihr hergestellte Jeans kauft. Ein zweites wichtiges Kriterium ist für ihn der „Coolnessfaktor“ von Projekten. „Wir müssen es beispielsweise schaffen, dass es Schüler cool finden, mit dem Fahrrad in die Schule zu fahren, statt sich von Mutti im SUV absetzen zu lassen“, sagt er.

Das sagen die Unternehmen

Unter den Förderern befanden sich auch mehrere Unternehmen. Lebensbaum, das Unternehmen von Geschäftsführer Ulrich Walter etwa, stellt Kaffee, Tee und Gewürze in Bioqualität her. Als kleiner Mittelständler konzentriere er sich auf einige langfristige Projekte, die er fördern könne. Für Unternehmen seien dabei gerade lokale Initiativen interessant. „Da können sie sich profilieren“, sagt er. Ähnlich sieht das auch Claudia Silber, Leiterin der Unternehmenskommunikation der memo AG, die als Versandhandel Gewerbe- und Privatkunden mit nachhaltigen Alltagsprodukten beliefert. Memo unterstützt in erster Linie Projekte, die zum Unternehmen und zu dessen Kerngeschäft passen – beispielsweise zu den Themen nachhaltiger Konsum oder nachhaltiges Wirtschaften.

Eine andere Form der Unterstützung bot das betterplace lab, das zur gemeinnützigen Aktiengesellschaft gut.org gehört. Der Berliner Thinktank forscht dazu, wie sich digitale Technologien für soziale Zwecke nutzen lassen. Monetäre Förderung könne sie nicht bieten, sagt Florinn Bareth von betterplace lab. Aber Hilfe für ausgewählte Projekte: Mentoring im Projektmanagement, beim Marketing in sozialen Netzwerken, beim Vernetzen und Austausch oder schlichtweg bei der Budgetierung von Projekten.

Ein ähnliches Angebot wie Bareth hat auch Andreas Rickert, Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Analyse- und Beratungshauses Phineo AG und kooptiertes Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Rickert bietet Coaching an und kann Querverbindungen herstellen, auch zu potenziellen Geldgebern.

Die auf dem Speed-Dating vorgestellten Projekte seien alle schon sehr gut gewesen, sagt er. Einen Hinweis möchte er dennoch geben: Rickert empfiehlt eine bessere Marktbeobachtung. „Ich sehe viele Projekte mit Passion losrennen, ohne zu gucken, ob es irgendwo vergleichbares gibt.“ Von einem gegenseitigen Austausch könnten alle profitieren und die Projekte durch die Wahl geeigneter Partner ihre Ideen weiterbringen. „Man denkt oft sehr isoliert in seinem Projekt und merkt nicht, dass man eigentlich in einem Ökosystem ist“, sagt Rickert.

Zuletzt: nicht verzagen

Thomas Pyhel von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat schließlich noch praktische Tipps: Bei einigen der während des Speed-Datings vorgestellten Projekte fehlten noch die richtigen Strukturen. Das mache es für Förderer schwer – so müsse beispielsweise zunächst die Rechtsform der Projekte stimmen. Vor allem fange aber die Arbeit für die Projekte erst richtig, wenn sie als potentiell förderwürdig ausgewählt würden: Dann müssten die Projekte so qualifiziert werden, dass sie innovativ genug seien, auch wirklich Modellcharakter haben und Verbreitung finden.

Und selbst wenn es eine Absage der DBU oder anderer Stiftungen gibt: Kopf nicht in den Sand stecken. „Wenn wir ein Projekt nicht fördern, heißt das nicht, dass es nicht super ist“, sagt Pyhel.

 

Bild: Auf dem Speed-Dating für Bin der Villa Elisabeth in Berlin. Fotograf: André Wagenzik, © Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE)
Vom Weltacker in der Stadt und Naturkunde per App

Vom Weltacker in der Stadt und Naturkunde per App

22 Projekte aus ganz Deutschland und jede Menge Erwartungen an die Förderer: Die Nominierten des Bildungswettbewerbs für Nachhaltigkeit „Zukunft, fertig, los!“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) präsentierten am 30.01.2018 in Berlin ihre Ideen potenziellen zukünftigen Unterstützern. Alle wollen mit ihren Plänen die Vermittlung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele vorantreiben.

 

Der große Tag beginnt für Stefanie Engelbrecht erstmal mit einem kleinen Schock. Die Materialien für die Präsentation beim Speed-Dating für #SDGBildung des SDG-Bildungswettbewerbs des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) haben es nicht mit nach Berlin geschafft. Sehr ärgerlich für Engelbrecht vom Hamburger Projekt „Spielplatz Zukunft“. Dabei hätte sie so viel zu zeigen: Denn sie arbeitet mit Kindern und Jugendlichen, die aus Holz- oder Metallresten Neues bauen, alte Gegenstände upcyceln. „Macht gar nichts“, sagen die Förderinnen und Förderer, die sich beim SDG-Speed-Dating an Engelbrechts Tisch setzen. „Erzählen Sie lieber, was Sie vorhaben.“

Und das kann Engelbrecht ohne zu zögern. Rund fünf Minuten lang erzählt sie von „Minitopia“, einem Ort für Kinder, an dem sich alles um Nachhaltigkeit und Kreativität dreht. „Wir wollen und können aus dem Nichts ganz viel erschaffen, ohne dass wir viel investieren.“ Seit 2017 steht der Initiative ein passendes Grundstück in Hamburg zur Verfügung, das Kinder und Jugendliche nach der Schule nutzen können. Ganz ohne Geld geht es aber auch bei Engelbrecht nicht. Sie braucht Kontakte und Unterstützer. Schon nach der ersten Speed-Dating-Runde mit potenziellen Förderern hat sie nicht nur jede Menge Visitenkarten vor sich liegen, sondern auch ein konkretes Angebot für einen Förderantrag. Engelbrecht nickt zufrieden.

Junge Menschen brauchen Zugang zu Bildungsangeboten für mehr Nachhaltigkeit

Der „Spielplatz Zukunft“ ist eines von 22 nominierten Projekten des SDG-Bildungswettbewerbs des RNE. Insgesamt sichtete die Jury rund 100 Vorschläge. Vor allem Hochschulen, Vereine oder Stiftungen hatten sich beworben. Zum Speed-Dating mit den Projekten kamen Vertreter von Unternehmen, von Stiftungen oder Ministerien. „Bei der Auswahl und der Sichtung der Beiträge haben wir viel Tatendrang gespürt“, sagt Dominik Naab, kooptiertes Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und Bundesvorsitzender der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg. „Hier werden Menschen vereint, die den gesellschaftlichen Wandel gestalten wollen.“
Für Naab spielt für die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) die Jugend eine enorm wichtige Rolle. „Junge Menschen möchten diese Welt nachhaltiger gestalten“, sagt Naab, der auch Leiter der Wettbewerbs-Jury war. „Wir müssen ihnen entsprechende Zugänge verschaffen.“

Die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen wurden 2015 von der Weltgemeinschaft beschlossen. Sie sollen den Weg weisen, wie Armut weltweit bekämpft, wie die Umwelt besser geschützt und ein Wandel unserer Lebensweisen funktionieren kann. Bildung ist für Naab dabei ein zentraler Aspekt und letztlich der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit. „Nachhaltigkeit muss in allen Fächern in der Schule oder an den Hochschulen verankert werden.“ Er hofft, dass ein solcher Wettbewerb zur Vernetzung einzelner Akteure einlädt und weitere Bildungsprojekte für eine nachhaltige Entwicklung anstößt. Er soll auch ein Beitrag zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sein.

Große Bandbreite an Nachhaltigkeitsprojekten

Die Initiativen, die sich beworben haben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie sind lokal verortet, laufen bundesweit oder gar global, einige docken an bestehende Strukturen an, andere wollen komplett neue Ansätze. Sie agieren im Großen wie im Kleinen. So ist beispielsweise ein Zusammenschluss verschiedener Nachhaltigkeitsbüros an Universitäten dabei, genauso wie eine Initiative, die Kindern Landwirtschaft verständlich machen und einen Weltacker inmitten die Hauptstadt Berlin bringen will. Anderen geht es um Alternativen zu unserem Konsumverhalten oder darum, wie Jugendliche ihre Mitschüler begeistern können, bei der Umsetzung und Vermittlung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen.

Wie am Fließband potenzielle Förderer „gedated“ werden können, versteht auch jeder Ideengeber in der Villa Elisabeth in Berlin-Mitte anders. Manche haben ausgefeilte Präsentationen mitgebracht, inklusive Business-Plan, der genau auflistet, wie viel Geld und Zeit gebraucht wird, bis das Projekt Wirklichkeit wird. Andere zeigen mit Fotos und Postern, wie ihre Vision aussieht. Allen gemeinsam sind die Begeisterung und die Überzeugung, dass mehr Nachhaltigkeit im Alltag möglich ist.

Umweltbildung vorantreiben

Margot Obländer-Zech kennt die unterschiedlichsten Nachhaltigkeitsinitiativen seit langem. Sie vertritt den CVJM Pfalz. Umweltbildung ist für sie Alltag. Ihre Idee für den Wettbewerb: Ein Waldmobil. „Wir wollen Kinder in Bewegung bringen“, sagt Obländer-Zech. Welche Tiere und Pflanzen gibt es im Wald zu entdecken? Was kann man überhaupt dort machen? Warum hängen Klima- und Waldschutz eigentlich zusammen?

Viele Kinder – und auch Erwachsene – kennen darauf keine Antwort. Das will Obländer-Zech ändern. Mit erlebnispädagogischen Angeboten für alle Kinder, ganz gleich, woher sie kommen oder ob sie körperlich oder geistig eingeschränkt sind. Wie das funktionieren kann, weiß Oberländer-Zech ganz genau. Sie braucht dazu vor allem ein Transportmittel, am besten einen Bus, der die Kinder an den Ort bringt, den sie im schlimmsten Fall nur aus dem Bilderbuch kennen: Den Wald. Wie viel Geld sie für ihr Projekt braucht, kann sie noch nicht sagen. Viel wird es vermutlich nicht sein, um die Idee umzusetzen.

Auch die Macher der App Naturblick zieht es ins Freie. Aber mit Hilfe digitaler Technik. Ihre App soll den Städtern zeigen, welche Tiere und Pflanzen es in ihrem Umfeld gibt. Die Software erkennt, welcher Vogel gerade zwitschert und zeigt nicht nur den Namen an, sondern auch jede Menge zusätzliche Informationen zu der Vogelart. Auch Pflanzen lassen sich über die App bestimmen. Projektleiterin Ulrike Sturm ist überzeugt, dass sich noch viele weitere Funktionen über Naturblick verbinden lassen. Die App wurde am Museum für Naturkunde entwickelt und ist kostenlos. Das soll auch so bleiben. Die Macher sind besonders an einer starken Verbreitung der App interessiert – zum Beispiel an Schulklassen oder an Referendare in der Lehrerausbildung.

Die Förderer sind sich am Schluss des Speed-Dating-Treffens einig: Alle Projekte verdienen Unterstützung. Wie diese Hilfe aussehen kann, muss sich noch erweisen. Beim Speed-Dating gilt das Gespräch als Kür. Was danach passiert, liegt in den Händen der Projektvertreterinnen und -vertreter und der Förderinnen und Förderer.

 

Bild: Veranstaltung Speed-Dating für #SDGBildung am 30.01.2018 in Berlin, Foto: André Wagenzik, © Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE)
DAN 2017: Danke für 1.842 Aktionen!

DAN 2017: Danke für 1.842 Aktionen!

Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit konnten ihr hohes Niveau vom Vorjahr halten: Insgesamt 1.842 Aktionen fanden vom 30.05. bis 05.06.2017 (bzw. 18.05. – 21.05.2017 in Baden-Württemberg) statt. Wir sagen Danke für dieses große Engagement für mehr Nachhaltigkeit! Die Aktionen flossen wie immer automatisch in die Europäische Nachhaltigkeitswoche ein, die 4.024 Initiativen in 30 Ländern zählte.

Wie im letzten Jahr steht Baden-Württemberg unter den Bundesländern mit 1.514 Aktionen klar an der Spitze, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (66 Aktionen) und Berlin (43 Aktionen). Die meisten Aktionen wurden von Unternehmen angeboten (88 Aktionen), dicht gefolgt von Vereinen (80 Aktionen) und Bildungseinrichtungen (61 Aktionen).

Zum zweiten Mal standen die Aktionstage unter dem Zeichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Wie im letzten Jahr wurden zu SDG 12 „Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster“ die meisten Aktionen angeboten, gefolgt von SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (letztes Jahr ebenfalls Platz 2) und SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ (letztes Jahr Platz 5).

Die komplette Auswertung der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit ist in unserem Daten-&-Fakten-Blatt zusammengefasst.

In unserer Bildergalerie haben wir Impressionen von einigen der zahlreichen Veranstaltungen gesammelt.

Start für Deutsche Aktionstage Nachhaltigkeit

Start für Deutsche Aktionstage Nachhaltigkeit

Heute beginnen die sechsten Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) – mehr als 1800 Aktionen finden vom 30. Mai bis zum 5. Juni 2017 statt. Kostenlose Beratungen zu ethisch-ökologischen Geldanlagen, Wasserwerksführungen, Film- und Nachhaltigkeitsfestivals mit Musik und Workshops, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen, Streuobstwiesen-Spaziergänge inklusive Imkerei-Besuchen – geben Sie einfach Ihre Stadt oder Postleitzahl in die DAN-Datenbank ein, um spannende Aktionen in Ihrer Nähe zu finden.

Wer sich jetzt spontan noch mit einer eigenen Aktion anmelden möchte, der kann diese unter www.tatenfuermorgen.de eintragen. Fünf Ideen für Kurzentschlossene haben wir hier zusammengefasst:

  • Kleidertausch: Werden Sie Aussortiertes los und finden Sie neue Lieblingsstücke! Verabreden Sie sich mit Menschen, die in etwa Ihre Kleidungsgröße haben zum großen Tauschen.
  • Nachhaltiges Frühstück: Veranstalten Sie ein nachhaltiges Frühstück! Jeder bringt etwas mit, das entweder aus Resten zubereitet ist, fair gehandelt wurde oder Saison hat und aus der Region kommt. Einen Saisonkalender finden Sie online. Verzichten Sie auf Fleisch, so senken Sie den Ressourcenverbrauch.
  • Geheimer Büchertausch: Lassen Sie sich von einem neuen Buch überraschen! Packen Sie ein gelesenes Buch ein, schreiben Sie Genre und eine kurze Inhaltsangabe, aber weder Autor noch Titel auf die Verpackung. Treffen Sie sich mit einer Gruppe von Leuten, aus der jeder mindestens ein Buch mitbringt – und tauschen Sie.
  • Nachhaltiger Filmabend: Verabreden Sie sich zu einer Movienight rund um Nachhaltigkeit! Leihen Sie sich dafür Dokumentationen wie „Taste the Waste“, „Tomorrow“ oder „Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane“ in der Videothek oder Bibliothek aus. Schauen und diskutieren Sie mit Freunden und/oder bisher Unbekannten!
  • Einkoch-Aktion: Sammeln Sie leere Marmeladengläser, Einweck-Gläser oder Ähnliches im Freundes- und Bekanntenkreis. Kochen Sie gemeinsam aus mitgebrachten Obst- oder Gemüseresten Marmelade oder Chutney. Rezepte gibt es online.

Übrigens: Eine Aktion muss nicht groß sein, auch eine kleine Aktion unter Freunden, Kollegen oder mit der Familie ist ein toller Beitrag. Je mehr Menschen mitmachen, umso stärker ist unser gemeinsames Signal für eine nachhaltige Entwicklung. Tragen Sie Ihre Aktion mit wenigen Klicks ein: https://www.tatenfuermorgen.de/mitmachen/deutsche-aktionstage-nachhaltigkeit/

Zur Pressemitteilung zum Start der Aktionstage: „Streubobstwiesen, Wasserwerksführungen und Fairtrade-Theater – Start für die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit“

Foto: Malzwiese, Foto © www.offenblen.de

DAN 2017 – jetzt noch mitmachen!

DAN 2017 – jetzt noch mitmachen!

Am 30.Mai beginnen die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. Kurzentschlossene können jetzt noch ihre Aktion planen und auf www.tatenfuermorgen.de eintragen. Wie das funktioniert, haben wir hier zusammengefasst.

Eine Aktion eintragen kann jeder – Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kirchen, Schulen, Unternehmen, Kommunen, Ministerien. Die einzigen Bedingungen: Die Aktion muss während der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit vom 30.Mai bis 05.Juni stattfinden und einen Bezug zu Nachhaltigkeit haben. Sie suchen noch Inspiration? Wie wäre es mit:

  • Upcycling für Kleidung: Schaffen Sie gemeinsam aus Altem Neues – mit Nähmaschine, Stoff- und Spitzenresten. Schnittmuster und Ideen finden Sie online, zum Beispiel unter dem Stichwort „Kleidung pimpen“.
  • Precycling: Verabreden Sie gemeinsam mit anderen eine plastikfreie Woche. Sammeln Sie vorher Ideen, wo Sie Plastik ersetzen können: Zum Beispiel, indem Sie Jutebeutel statt Tüten nutzen, indem Sie beim Einkauf lose Ware verpackten Produkten vorziehen oder indem Sie Speisereste mit Tellern statt mit Frischhaltefolie abdecken.
  • Upcycling für Garten, Hof und Balkon: Werden Sie gemeinsam kreativ! Aus alten Konservendosen oder anderen rostfreien Materialien kann man Blumentöpfe selber machen, und alte Reifen lassen sich im Garten dekorativ bepflanzen.
  • Kreative Resteküche: Kochen Sie gemeinsam ein leckeres Mahl aus Resten! Jeder Gast bringt zwei bis drei Zutaten mit, die man noch im Kühlschrank/Vorratsschrank liegen hat. Vor Ort denken Sie sich ein gemeinsames Rezept aus.
  • Nachhaltigkeits-Challenge: Plastiktüten verweigern, nur fünf Kosmetikprodukte benutzen oder, oder, oder – wähle die Herausforderung, die zu dir passt! Suche dir eine „Wochenchallenge“ auf nachhaltiger-warenkorb.de aus, und setze sie mit Freunden während der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit um.

So wird nachhaltiges Leben ganz einfach – nicht nur während der Aktionstage.

Natürlich können Sie auch einfach an einer der zahlreichen Aktionen während der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit teilnehmen. Veranstaltungen in Ihrer Nähe finden Sie ganz einfach mit unserer Suche.