Werkstatt N in München: Bürgermeister Hep Monatzeder und Hubert Weinzierl (RNE) ehren Nachhaltigkeitsinitiativen aus Bayern

Werkstatt N in München: Bürgermeister Hep Monatzeder und Hubert Weinzierl (RNE) ehren Nachhaltigkeitsinitiativen aus Bayern

Auszeichnungen für acht vorbildliche Initiativen aus München, Augsburg und Aschaffenburg.

München, 10.05.2011 Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) der Bundesregierung hat 104 zukunftsweisenden Initiativen das Gütesiegel „Werkstatt N-Projekt 2011“ oder „Werkstatt N-Impuls 2011“ verliehen. Acht von ihnen stammen aus dem Freistaat Bayern. Ihnen hat Hubert Weinzierl, Mitglied des RNE, gemeinsam mit Bürgermeister Hep Monatzeder am Dienstag im Münchener Rathaus feierlich die Auszeichnungstafeln überreicht.

„Wir können die Probleme von heute nicht mehr mit der Denkweise von gestern lösen“, sagte Weinzierl, der auch Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR) und Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist. „Ich bin davon überzeugt, dass wir auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft sind. Was wir brauchen, sind neue Ideen für unseren Umgang mit der Umwelt und miteinander. Und die Werkstatt N ist ein Fundus voll solcher Ideen.“

Bürgermeister Monatzeder pflichtete bei: „Das haben die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren ‘ausgezeichneten’ Werkstatt-N-Projekten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Für die nachhaltige Entwicklung ‘von unten’ gibt es keinen idealeren Nährboden als die Kommunen mit ihrer ebenso ‘bunten’ wie experimentierfreudigen Mischung von Akteuren. Kreative Ideen treffen hier auf einen erfreulichen Gestaltungswillen.“

Alle Bewerber um die Auszeichnung „Werkstatt N“ wurden von einer Jury auf ihr umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit in den drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales, auf die Übereinstimmung von Ziel und Methode sowie auf Originalität geprüft. Die acht Initiativen aus München, Augsburg und Aschaffenburg erfüllen die Auswahlkriterien:

Aschaffenburger Kulturtaschen
Unternehmen und Veranstalter produzieren Werbebanner, die nach Veranstaltungsende in den Müll wandern. Nicht so bei diesem von einer Schule getragenen Projekt. Aus Werbebannern entstehen Umhängetaschen, die unter einem eigenen Label bei verschiedenen Gelegenheiten zum Verkauf angeboten werden, z. B. während der Aschaffenburger Kulturtage.

FutureParty.net, München
Die Initiative FutureParty.net will Auswirkungen des Konsumverhaltens bewusst machen und durch persönliche Punktekonten nachhaltigen Konsum anregen. Das Punktesystem gibt Industrie und Verbrauchern die nötigen Informationen, um den Konsum im Rahmen des Umweltverträglichen zu halten.

Interkulturelle Gärten, München/Berlin
Das bundesweite Netzwerk Interkultureller Gärten umfasst über 104 bestehende Gartenprojekte und wird von der Stiftung Interkultur koordiniert. Das Projekt nimmt das Gärtnern als Ausgangspunkt für Identitätsfindung, die Fruchtbarmachung von ökologischem Wissen und für eine neue urbane Kultur der Begegnung und Gastfreundschaft der ganzen Bevölkerung. Gärten sind hier ein Medium für interkulturelle Verständigung sowie für eine ressourcenorientierte Politik der Partizipation und der nachhaltigen Stadtentwicklung von unten.

Wanderausstellung „Wovon Menschen leben“ , München
Was tun Menschen, um ihren sozialen Zusammenhang, ihr nahräumliches Umfeld in Stadt und Land und ihre natürliche Umgebung zu erhalten? Im Rahmen eines Forschungsprojektes zu nachhaltigen Lebensstilen hat die Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis 50 Menschen interviewt. Ihre individuellen und zeittypischen Antworten sind in der Wanderausstellung „Wovon Menschen leben“ in 16 Portraits festgehalten. Zur Ausstellung gehören ein Buch und eine DVD mit Auszügen aus den Interviews.

Jugend filmt Bionik, München
Der bundesweite Jugendfilmwettbewerb „Jugend filmt Bionik“ schafft über das kreative Medium Film eine innovative Schnittstelle zwischen Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft und steigert das Interesse an Zukunftstechnologien. Jugendliche drehen mit Bionikforschern und Filmprofis Kurzfilme zu aktuellen Forschungsprojekten aus dem Bereich nachhaltiger Zukunftstechnologien.

Manomama, Augsburg
Manomama ist das erste Social Business im Textilbereich in Deutschland. Innerhalb des von der Gründerin privat finanzierten Projekts wird am ehemals historischen Textilstandort Augsburg 100% ökologische, individuelle Bekleidung auf Basis des organischen cradle2cradle-Konzepts gefertigt. Die ehemals arbeitslosen Näher erhalten eine übertarifliche Bezahlung und fertigen in Atelierumgebung.

N2Aktiv – Nachhaltige Nachbarschaft Aktiv, München
Das Angebot zum Thema Nachhaltigkeit und Lebensstile für Nachbarschaften: Lebensstiländerungen dürfen Spaß machen und gelingen durch Unterstützung in der Nachbarschaft. Nachhaltigkeit wandelt sich vom fremdbestimmten “du sollst” hin zum eigenverantworteten “mir-ist-wichtig-dass”. Hierbei helfen vernetzende Kommunikation und aktivierende Information sowie die Bereitstellung von Arbeitsraum, Arbeitsmaterial und Mitteln zur Außendarstellung.

Tierschutz auf dem Teller, München
„Tierschutz auf dem Teller“, seit 2006 ein Gemeinschaftsprojekt der Schweisfurth-Stiftung und der Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche Bayern, wendet sich an kirchliche und karitative Einrichtungen, Tagungshäuser, sowie ausgewählte Restaurants und Hotels. Voraussetzungen zur Teilnahme sind: Mind. 60 Prozent der tierischen Erzeugnisse aus tiergerechter ökologischer Tierhaltung, keine tierquälerisch erzeugten Produkte, Bereitstellung vegetarischer Angebote. Teilnehmende Küchen werden im Rahmen des Projektes zertifiziert.

Der Rat stellt auf der Webseite www.werkstatt-n.de alle 104 bundesweit ausgezeichneten Werkstatt N-Projekte vor. Am 20. Juni 2011 startet die neue Bewerbungsrunde. Viele der diesjährigen Preisträger werden auch auf der 11. Jahreskonferenz des RNE am 20. Juni 2011 im Berliner Tempodrom vertreten sein, die in diesem Jahr den Titel „…und was bedeutet Nachhaltigkeit?“ trägt. Informationen und Anmeldung unterwww.nachhaltigkeitsrat.de/konferenz
Die Auszeichnung
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung zeichnet jedes Jahr rund 100 Projekte aus. Das Label „Werkstatt N-Projekt 2011“ erhalten Projekte, die bereits umgesetzt werden, gute Ideen in der Konzeptphase werden mit dem Label „Werkstatt N-Impuls 2011“ prämiert. Mit der Auszeichnung ist kein materieller Preis verbunden.
Die Jury
Die Jury besteht aus Mitgliedern des Rates für Nachhaltige Entwicklung und der Geschäftsstelle des Rates für Nachhaltige Entwicklung.

Der Rat
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung entwirft Beiträge und gibt Empfehlungen für die Nachhaltigkeitsstrategie und -politik der Bundesregierung. Hans-Peter Repnik ist
Vorsitzender, Marlehn Thieme ist stellvertretende Vorsitzende des Rates. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sie und 13 weitere Mitglieder aus unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen im Juni 2010 berufen. Erstmals berufen wurde der Rat für Nachhaltige Entwicklung im Jahr 2001. Mehr unter www.nachhaltigkeitsrat.de