Walgesang - Musikalische Meerespolitiktour durch vier Städte

Bild 1: Tourplakat_Ideenentwurf 1 Bild 2: Tourplakat_Ideenentwurf 2 Bild 3: TSB Pazifik - Postkarte Speakerstour 2018 Bild 4: Ideengeber für ähnliche Postkartenaktion bei Tour

Weitersagen

Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat

Forum Umwelt und Entwicklung/ Deutscher Naturschutzring

10117 Berlin, Berlin

www.forumue.de

Das Meer ist Ursprung & gemeinsames Erbe der Menschheit. Doch weltweit ist dieses Ökosystem bedroht. Inspiriert von der Mensch-Meer-Einheit des Pazifiks & mit viel Musik wollen wir in 4 Städten #tatenfuermorgen für eine andere Meerespolitik anregen. #MeineHeimatKlingtNachWellen

Worum geht es?
Das Projekt umfasst die Durchführung einer Tour durch vier Städte (geplant: Berlin, Rostock/Schwerin, Bremen, Hamburg), bei der Vorträge zu Meerespolitik mit Musik einer mitreisenden Band und lokaler Künstler*innen verbunden werden. Veranstaltungsorte sind u.a. der Kooperationspartner Kulturzentrum Lagerhaus in Bremen und das Frappant in Hamburg (Partner).

Methodisch dockt die Veranstaltungen an ein im Pazifik verbreitetes Identitäts-/Kulturverständnis an, das Mensch-Meer als Einheit begreift. Das ermöglicht, die eigene Beziehung zum Meer als global-verbindendes, überlebenswichtiges Ökosystem zu reflektieren und die Rolle des Meeres als Ursprung allen Lebens auf der Erde und somit für die Menschheit originären Heimatort erfahrbar zu machen. Das Vergegenwärtigen der eigenen Meeresverbundenheit bestärkt die Notwendigkeit von Meeresschutz sowie Solidarität mit an Küsten lebenden Menschen im Globalen Süden. Die Verbindung zum Pazifik begründet sich in der engen Bindung des Forum Umwelt und Entwicklung/Deutscher Naturschutzring (FUE) zu dortigen Partner*innen (siehe Innovativer Charakter). Das FUE ist durch seine Arbeit zu SDGs und Meerespolitik versiert in der Vermittlung politischer Themen und deren Einordnung in sozioökonomische Prozesse. Die Arbeit zu SDG 14 und der Umsetzung der SDGs ist einer seiner Hauptarbeitsbereiche. Die Referentin für nachhaltige Entwicklung, Koordinatorin der AG-Meere und hier Projektleiterin wird den politischen Vortrag halten.

Das Projekt soll über Informationsvermittlung hinausgehen. Es will neue Zielgruppen ansprechen und vernetzen. Dafür eignet sich insbesondere Musik. Die Einbindung in ein Konzert soll Freude an Nachhaltigkeitspolitik wecken und eine emotionale Bindung zu den Inhalten bewirken. Als Tour-Band wurde „Ahabs Linkes Bein“ ausgewählt. Die Band zeichnet sich durch ihre poetischen, maritim gefärbten Texte und große stilistische Breite aus. Die Wahl einer deutschsprachigen Band bietet Zugang für unterschiedliche Zielgruppen jenseits der Hochkultur und der üblichen Klientel politischer Vorträge. Lokale Künstler*innen sollen eingebunden werden, insb. die Beteiligung migrantischer oder POC-Künstler*innen ist angestrebt. Kontakte werden z.B. durch die im Lagerhaus angesiedelten Migrant*innenvereine und -initiativen sowie durch Partner*innen des FUE hergestellt.

Das Lagerhaus schafft seit über 40 Jahren eine stadtkulturelle Öffentlichkeit in Bremen und darüber hinaus und fördert in seiner Arbeit als Kulturort den Dreiklang von Kultur, Migration und Ökologie. Es ist somit als Partner wie auch als Veranstaltungsort direkt mit den Projektzielen verbunden. Auch Frappant in Hamburg ist ein Ort kultureller Produktion und Diskurse und bietet Menschen aus etlichen Disziplinen aus z.B. Design, Kunst, Stadtplanung und Film mitten in der Stadt einen gemeinsamen Arbeits- und Austauschort. Beide Kulturinstitutionen ermöglichen durch ihre Verwurzelung im jeweiligen Stadtteil die Einbindung lokaler Künstler*innen und Zielgruppen.
Die Veranstaltungen sollen nicht nur passiv vermitteln, sondern auch einen Kommunikationsraum schaffen. Die Teilnehmenden werden eingeladen, sich zu vernetzen und das Gehörte direkt anzuwenden durch Aktionsformate wie Beteiligung an politischem Handeln (z.B. Postkartenaktionen), Video (z.B. Grußbotschaften) und die aktive Einbindung in die Musik (z.B. Mitsingen).

Begleitet wird die Tour von einer Kameraperson*. Diese wird einen Film, kürzere Ausschnitte und Interviews erarbeiten. Hierüber wird die Reichweite des Projekts über die Tour hinaus sichergestellt. Angedacht ist nach Ablauf des Projekts ein öffentliches Vorführen des entstandenen Films (nicht Teil des Antrags). Der Film soll u.a. Multiplikator*innen eine Reproduktion des Ansatzes ermöglichen. Auch durch social media und Pressearbeit soll die Reichweite des Projektes erweitert werden. Genutzt werden Auftritte des FUE und der Projektpartner (Webseiten, Twitter, etc.) sowie ein projektspezifischer Instagram-Account.
Was sind unsere Ziele?
Konkretes Projektziel ist die Konzeption und Durchführung der Tour. Das umfasst die Erarbeitung meerespolitischer Vorträge und deren Einbettung in das Werk der Künstler*innen. Es sollen im Rahmen einer Probe eine musikalische Begleitung des Vortrags, neue Formate der Informationsübermittlung und ggf. visuelle Unterstützung erarbeitet werden. Jenseits der Tour, soll dieses Format langfristig der Öffentlichkeit als Grundlage eigener, ähnlicher Konzeptionen zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist, ein vermittelbares, ansprechendes und reproduzierbares Veranstaltungsformat zu erarbeiten. Eine konkrete Messbarkeit der Reproduktionsfähigkeit kann sich im Projektzeitraum durch Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, ist aber vor allem langfristig angedacht. Hierzu dient auch die nach dem Projekt durchzuführende Vorführung des Films.

Das Projekt soll darüber hinaus für das FUE ein weiterer Baustein in der Konzeption neuer Veranstaltungsformate darstellen. Damit soll das Dilemma der häufig homogenen Zielgruppen sowie des „mind-action-gaps“ anderer Veranstaltungen durchbrochen werden.

Ziel der Tour selbst ist zum einen die Teilnahme verschiedener Zielgruppen. Hier werden insbesondere die Partner-Kulturinstitutionen aktiv, um Reichweite innerhalb der Stadt und Zielgruppen zu verstärken. Indikator ist die Teilnehmendenzahl und -diversität. Die Einbindung lokaler POC-Künster*innen kann – neben der politisch-kulturellen Bedeutung – auch den Zugang zu neuen Zielgruppen ermöglichen.

Bildungspolitisches Ziel ist zum anderen die Vermittlung der Dringlichkeit des individuell sowie politischen Handels hin zu einer anderen Meerespolitik. Hierbei steht neben der Wissensvermittlung die „emotionale Vermittlung“ im Vordergrund. Den Teilnehmenden soll durch die Einbindung von Vortrag in Musik und andersherum jenseits der praktischen Vermittlung von umweltpolitischen Fakten ein Gefühl für das Meer als für den Planeten zentrales Ökosystem vermittelt werden, das sich in konkretem Handeln niederschlägt. Dieses Handeln ist innerhalb des Projekts messbar am zählbaren Output der Maßnahmen: Zahl der Anmeldungen und Teilnehmenden, Zugriffe auf die erstellten medialen Inhalte (z.B. social media Interaktion), Teilnahme an während der Veranstaltungen laufenden Aktionen (z.B. Videobotschaften, Postkartenaktionen, Petitionsunterschriften), spätere Nutzung des Projektvideos und -konzepts.
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
Medien,
Migranten,
Politik,
regionale Akteure
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Lokale Verankerung ist Projektziel. Es wird in vier Städten in Partnerschaft mit lokalen Kulturinstitutionen durchgeführt. Projektpartner sind u.a. das Lagerhaus in Bremen und Frappant in Hamburg. Beide ermöglichen durch ihre Verwurzelung im Stadtteil die Einbindung lokaler Künstler*innen und Zielgruppen. Das Lagerhaus schafft eine breite Öffentlichkeit in Bremen und darüber hinaus und ist u.a. eine Einrichtung für Kulturschaffende, Umweltaktive und Menschen mit Migrationshintergrund. Frappant ist Arbeitsort von Menschen aus etlichen kulturschaffenden Disziplinen. Es ist zudem Raum u.a. für Ausstellungen, Veranstaltungen und Anwohnerflohmärkte. Die im Projekt mitarbeitenden Künstler*innen kommen aus unterschiedlichen Städten oder sind lokal verankert.

Zivilgesellschaft vor Ort soll eingeladen werden. Ansprechpartner*innen sind hier u.a. die Mitglieder und Partner des FUE (insb. der AG Meere), die wiederum eine z.T. starke Vernetzung in die lokale Szene haben. Darüber hinaus ist eine breite Öffentlichkeit angesprochen.

Die Teilnehmenden sollen aktiv in die Veranstaltung eingebunden und als Multiplikator*innen in ihrer Stadt und community gestärkt werden. Innerhalb der Veranstaltung soll ein Austausch zwischen den Teilnehmenden entstehen, dafür wird es verschiedene Möglichkeiten geben (z.B. Diskussionsraum, Petitionen, Postkarten, Videostatements). Die Verbindung zum Pazifik soll nicht nur auf der Ebene des methodisch-inhaltlichen Konzeptes bleiben. Angedacht sind Grußbotschaft, in denen die Teilnehmenden solidarisch eine Brücke schlagen zu den im Pazifik lebenden, besonders vom Klimawandel und Meeresausbeutung betroffenen Menschen. Eine weitere Nutzung der Aktionen durch Teilnehmenden wird begrüßt. Die Reproduktion des Veranstaltungskonzeptes ist Projektziel. Es soll der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, eine daran angelehnte Weiterführung durch andere ist expliziert erwünscht.

Die Tour wird von einer Kameraperson* begleitet. Mit ihrem Filmmaterial kann nach Ende der Tour weitergearbeitet werden. Der Film soll u.a. Multiplikator*innen eine Reproduktion des Ansatzes ermöglichen. Angedacht ist u.a. eine über die Tour hinausreichendes Vorführung des erarbeiteten Films sowie die Verwendung in der Öffentlichkeitsarbeit des FUE und der Partner. Zudem bietet es die Möglichkeit für Presse- und social media Arbeit durch das FUE und die Projektpartner sowie einen projektspezifischen Instagram-Account.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
Politische Öffentlichkeitsarbeit steht vor diversen Herausforderungen: der Teilnehmenden-Kreis ist sehr homogen, der Kenntnisgrad von Fakten hoch, die Handlungsfähigkeit der Teilnehmenden wiederum klein. Um diese sich wechselseitig verstärkenden Komplexe zu durchbrechen, braucht es neue Ansätze.

Innovativ ist im Projekt die Vermittlung eines Kulturverständnisses des Globalen Südes. Die pazifische Mensch-Meer-Einheit ist Inspirationsquelle, das eigene Verhältnis zum Meer (und dessen multiple Ausbeutung) zu reflektieren. Ziel ist es, herauszustellen, dass auch in unserem kulturellen Kontext eine besondere Beziehung zum Meer besteht, die von sozioökonomischer Bedeutung über eine romantische Projektionsfläche bis hin zu einer künstlerischen Inspirationsquelle reicht. Eine Kontextualisierung von Heimat innerhalb dieses „Meeresgefühls“ soll zeigen, dass die Bedrohung der Meere uns alle betrifft. Daraus ergibt sich ein weltumspannendes Verbundenheitsgefühl, das deren Schutz zu einer zentralen Menschheitsaufgabe macht. Dass die Ozeane laut Völkerrecht das gemeinsame Erbe der Menschheit sind, gibt dem Ganzen die politische Dimension, an der konkrete Aktivitäten angeknüpft werden sollen.

Ein ähnlicher Ansatz wurde u.a. vom FUE mit pazifischen Partner*innen 2018 in einer Speakers-Tour durch Deutschland ausgearbeitet, bei sich enge, freundschaftliche Kontakte entwickelten. Es soll explizit nicht um Kulturaneignung für eigene Projekterfolge gehen, sondern vielmehr diese emotionale Bindung über das Medium Meere und gegenseitige Inspiration weitergegeben werden. Über Grußbotschaften der Teilnehmenden soll den pazifischen Partner*innen Solidarität zugesendet werden, um gleichermaßen auch ihre Arbeit zu stärken.

Ebenfalls innovativ ist im Projekt die Kopplung von Vorträgen mit Musik. Die Ernsthaftigkeit politischer Realitäten soll auf intellektueller und emotionaler Ebene erfahrbar gemacht werden durch Musik, Freude und Gemeinschaft, kombiniert mit der Reflektion der eigenen Handlungswirksamkeit (durch Aktionen).

Das FUE hat bereits mit ähnlichen Formaten experimentiert: z.B. befasste sich die Konferenz Schöne Neue Welt 2018 mit verschiedenen Zukunftsvisionen und band verschiedene Kunstarten ein; die Veranstaltung How to Change the World One Poem at a Time reflektierte 2019 mit POC-Spoken Word Künstler*innen über Nachhaltigkeit und Integration. U.a. hieran will das Projekt anknüpfen und den Inhalt für eine breitere Öffentlichkeit erfahrbar und reproduzierbar machen.
Wer sind wir?
Das Forum Umwelt und Entwicklung (FUE) ist ein Netzwerk deutscher Umwelt- und Entwicklungsorganisationen. Rechtsträger ist der Deutsche Naturschutzring (DNR) (Freistellungsbescheid), das FUE stellt Anträge in Kooperation mit dem DNR, ist aber politisch eigenständig.
Das FUE wurde 1992 gegründet, um die Zusammenarbeit von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen zu koordinieren und voranzubringen. Das FUE arbeitet zu Aktivitäten und Themen des Rio-Folgeprozesses und anderen relevanten Politikprozessen auf allen Ebenen – national, europäisch, international. Das Forum hat eine breite Mitgliederstruktur, woraus sich der 7-köpfige Vorstand paritätisch wählt.
Die AGs des FUE setzen sich aus verschiedenen Politikfeldern zusammen, z.B. Meere, Biodiversität und Handel. Die Mitarbeiter*innen des FUE koordinieren mit den Mitgliedsorganisationen die AGs. Zudem betreut die Geschäftsstelle des FUE eigenständig weitere, für die Mitglieder relevante Projekte, darunter u.a. zur Umsetzung der SDGs.
Laufzeit der Förderung
3 Monate
Höhe der Förderung
27 680,00 EUR
Video

Ahabs Linkes Bein - Auswahl 4 Lieder (s.u.)

Falls Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie hier, um das Video herunterzuladen.

Bildquelle(n) in der Reihenfolge der Bilder: Bildquelle Tourplakat 1: Marie-Luise Abshagen Bildquelle Tourplakat 2: Marie-Luise Abshagen Bildquelle Postkarte: Forum Umwelt und Entwicklung Video Ahabs Linkes Bein (Auswahl zur Verfügung gestellt, Videoqualität niedrig da max Dateigröße 30 MB): 1) Walgesang; 2) Zweifel; 3) Nach dem Fall; 4) Segel

Nachhaltigkeitsziele

  • SDG 10: Beschreibung EN
  • SDG 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
  • SDG 16: Beschreibung EN
  • SDG 17: Beschreibung EN