Drache erweckt die hamburgische Altstadt

Bild 1: Unser Projektvideo Bild 2: Karte der Kraftorte in der Hamburger Altstadt Bild 3: Blick über das Katharinenviertel auf den Hafen Bild 4: Kraftort 1 . Die leer stehende Bank am Stadthafen

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Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit

Patriotische Gesellschaft von 1765 e.V.

20457 Hamburg, Hamburg

Die Hamburger Altstadt wird, weg von einem reinen Geschäftsort, zu einem menschenfreundlichen und lebenswerten Ort umgestaltet, um sie wieder in das Bewusstsein der Hamburger*innen zu bringen.

Worum geht es?
In der Hamburger Altstadt schlafen Energien, die wieder geweckt werden müssen. Kraftorte ziehen Hoffnungen auf sich und laden zu Taten ein. Alte Parkhäuser, leere Straßen, verwaiste Wasserwege, müde Orte durch Autos und Lärm verstellt am Tage und einsam in der Nacht.

Ein natürlicher “Wildwechsel”, ein Austausch von Menschen untereinander von Insel zu Insel in Mitten der Autoverkehre ist bis jetzt schwer bis gar nicht möglich. Eine Interaktion findet nicht mehr statt. Bei Tage verhindert durch zu viel Bewegung, in der Nacht durch zu wenig Leben.

Die Durchökonomisierung der Altstadt muss durch besonderes, menschliches Handeln gebrochen werden! Die Nischen und Anhaltspunkte werden wir zum Füllen und Festmachen von Zukunft finden. Es wird mit dem Bestehenden gearbeitet, ohne zu viel und zu utopisch zu fordern. Lange Fristen und zu komplizierte Aushandlungsprozesse stören alle Entwicklungen, wir fangen einfach an!

Unsere drei Kraftorte in der Altstadt von Hamburg sind eine alte leer stehende Bank mit den angrenzenden städtischen Freiräumen am Stadthafen und Nikolaifleet, eine der 5 Hamburger Hauptkirchen St. Katharinen und ein alter, aufgelassener Marktplatz, der alte Hopfenmarkt beim Mahnmal St. Nikolai, eine Kirchenruine im Altstadtzentrum Hamburgs.
Was sind unsere Ziele?
Start ist ein Bürgeraktionsbüro im Bankleerstand. Dort sammeln sich Kräfte und Ideen. Dort kommt man zusammen für konkrete Aktionen. Ziele sind Stadtentwicklung erlebbar zu machen:

• Auf Rundgängen und durch Klang und Licht wird Stadt in den Köpfen lebendig, formbar.

• Zwischen den Stützpfeilern an den Außenmauern der Hauptkirche St. Katharinen werden die Nischen auf ca. 3m x 7m = 21qm für Tiny-Houses genutzt. Die Tradition der Patronatshäuser, die sich an die Kirchen anlehnten und den Ärmsten Schutz boten, wird so Künftigem zum Vorbild.

• Unter den jungen Altstadtaktivisten finden sich viele Tüftler*innen und es gibt Schnittstellen zu Programmierer*innen und Industriedesigner*innen. Eine gut sichtbare Wetter- und Klimaskulptur wird den vielen Verkehrsteilnehmenden die Feinstaubbelastung, Gerüche und den Lärm nicht in Form von Bedrohungen sondern von Potentialen durch Veränderung, spielerisch, anders, erfrischend näher bringen.

• Auf dem Hopfenmarkt entsteht ein Gegenlärmort. In der Nacht: ein Club, eine Containerhalle. Tagsüber werden dort die Upcyclenden, die Reparaturcafés und urbane Manufakturen für zukunftsfähige Stadt sorgen.

• Wasserwege, Fleete und Kanäle werden genutzt, um die Stadt anders zu durchmessen, laute Straßen zu unterqueren. Kanus, Flöße, Boards, Pontons und Stege werden mobilisiert, erneuern den Wasserraum, Mobilitätsreserven werden geweckt.
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
Kinder/Jugendliche,
Migranten,
Politik,
regionale Akteure
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Performances und Kunst werden zur Vermittlung komplexer Stadtentwicklungsprozesse geweckt. Märkte und Feste schaffen Öffentlichkeit. Die Aufmerksamkeit der Medien und der Politik ist allein schon durch die Zentralität der Aktionsräume in der Hamburger Altstadt gegeben.
Projektpartner sind:

• die Patriotische Gesellschaft von 1765, die selbst durch die drohenden Innenstadtbaustellen und -transformationen aktiv betroffen ist

• die Innenstadtkirchen (St. Katharinen und St. Petri sowie das Mahnmal St. Nikolai), die mit ihren Flächen- und Raumreserven Platz für Ideen und gesellschaftlichen Wandel bieten

• Gewerbetreibende und Grundstückseigentümer*innen, die wissen, dass der Internethandel ihre klassischen Geschäftsmodelle bedroht und Neuerungen nötig macht

• Politik und Verwaltung, die gemerkt haben, dass der “freie Markt” nicht Antworten auf alle Fragen bieten kann und Eingriffe nötig macht

• die Planer*innen aus den Bereichen Stadtentwicklung, Architektur, Verkehrsplanung und Infrastruktur, die Mut und Impulse für Neuerungen brauchen

• die wenigen, aber stetig wieder mehr werdenden, Bewohner*innen der Hamburger Altstadt.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
Die Innovation ist die Rückbesinnung auf die Urkraft der gemeinsamen Tat und die Beseelung von alten, verlassenen Orten. Die Aktionsformate lassen altersübergreifendes Handeln zu, die Gruppen sind divers und kommen aus verschiedenen Kulturkreisen. Die Hamburger Altstadt findet Frieden in Harmonie durch die Aktivierungen von Kraftorten im Zusammenspiel vieler Akteur*innen, auch nach Formeln des Feng Shui, übertragen auf Quartiers- und Stadtebenen.

In Nischen und auf vergessenen Freiflächen im Altstadtgebiet werden kleine Nist- und Produktionsräume angesiedelt, die auch mittelfristig sichtbar bleiben und Veränderungspotentiale aufzeigen. Die Straßenfeste, und alle weiteren sichtbaren Zeichen von Veränderung, setzen sich als Sinneseindrücke in den Köpfen der Menschen fest und läuten einen persönlichen Gesinnungswandel ein. Der Drache ist dann am Erwachen! Der äußerliche, wie auch der innere!
Wer sind wir?
Die Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe ist die Anlaufstelle für alle Hamburger*innen, die überkonfessionell und parteipolitisch unabhängig handeln und sich für das Gemeinwohl einbringen wollen. Im Sinne des Leitspruchs „Seit 250 Jahren. Nützlich für Hamburg. Aktiv für die Menschen“ engagiert sich die Gesellschaft für die Förderung von Wissenschaft und Bildung, die Fürsorge für Bedürftige, die Studierendenhilfe sowie die Förderung der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und der Völkerverständigung.
Laufzeit der Förderung
12 Monate
Höhe der Förderung
48 410,00 EUR

Nachhaltigkeitsziele

  • SDG 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, wider­stands­fähig und nachhaltig gestalten
  • SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktions­muster sicherstellen
  • SDG 17: Beschreibung EN
  • SDG 3: Beschreibung EN