WohnProjekte-Kontor Lüneburg

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Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit

T.U.N. e.V. Technik - Umwelt - Natur

21339 Lüneburg, Niedersachsen

Die sozialen Zusammenhänge des zukünftigen Wohnens sind eine zentrale Herausforderung. Das WohnProjekte-Kontor dient als eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die sich für gemeinschaftliches Wohnen in unterschiedlichen Formen interessieren.

Worum geht es?
Der Projekt Kontor Lüneburg ist eine Anlaufstelle für Wohnprojekte. Alternative Arten des Zusammenwohnens und -lebens sowie gemeinschaftliches Wohnen sparen Ressourcen. Hier wird Inklusion gelebt und die selbst gewählte Nachbarschaft erhöht die Wohnzufriedenheit sowie das soziale Miteinander. Charakteristisch für solche Projekte sind Selbstverwaltung und basisdemokratische Arbeitsweisen. In der Regel wird die Spekulation mit Wohneigentum als Kapitalanlage abgelehnt. Dies wurde als ein Vorteil für eine nachhaltige Stadtentwicklung gesehen.

Zu diesem Thema gibt es in Lüneburg bereits engagierte Menschen, die sich in Initiativen und in dem Verein Mehr Leben e.V. zusammengeschlossen haben. Aus der Idee des Workshops und dem bürgerlichen Engagement heraus soll das WohnProjekte–Kontor gebildet werden. Das Ziel, gemeinsamen Wohnraum zur Selbstnutzung zu schaffen, entweder als Neubau oder als Umnutzung bestehender Gebäude, soll mit dem Kontor unterstützt werden. Es soll als eine zentrale Anlaufstelle für Menschen dienen, die sich für gemeinschaftliches Wohnen in unterschiedlichen Formen interessieren.

Über das Engagement des Vereins Mehr Leben hinaus, soll das Kontor von der Gründung einer Gemeinschaft über die Beantwortung von rechtlichen und finanziellen Fragen bis hin zur Realisierung eine professionelle Begleitung bieten. Dabei gilt es, mit den bestehenden Initiativen und/oder Vereinen zu kooperieren und diesen die Möglichkeit des Austauschs und der Vernetzung zu bieten.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Kooperation mit Menschen aus den Bereichen Recht, Immobilienwirtschaft, Investment, Planung und Verwaltung – kurz, allen Beteiligten, die bei einer Realisierung eines solchen Projektes involviert sind.

Eine weitere Aufgabe sieht das Kontor darin, Wohnprojekte als eine gleichberechtigte Wohnform in der Stadtgesellschaft zu etablieren. Es soll aufzeigen, dass ein „neues“ dörfliches Miteinander auch in der Stadt möglich ist. Eine große Herausforderung ist es, die Planung bzw. Architektur an die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen und an das Umfeld anzupassen. Das Kontor sieht es als seine Aufgabe, hier zu vermitteln und kreative Lösungen mit allen Beteiligten zu entwickeln.
Was sind unsere Ziele?
Aufbauend auf den bereits vorhandenen Netzwerken wird es im Zuge der Projektumsetzungsphase gemeinsame öffentliche Aktionen und Veranstaltungen zu ausgewählten Themen geben, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Geplant sind für die Förderlaufzeit vier „Werkstattgespräche“, bei denen Referenten von bestehenden Wohnprojekten und Fachbereichen wie Recht, Finanzen und Stadtverwaltung mitwirken. Parallel werden Workshops organisiert, in denen Gruppenbildungsprozesse initiiert und die entstandenen Gruppen befähigt werden, die weitere Entwicklung selbst zu steuern. Hierbei wird das Kontor bei ausgewählten Fragen oder evtl. Problemen helfend zur Seite stehen. Um diese Vernetzung kontinuierlich zu gewährleisten, bedarf es einer personellen Unterstützung.

Langfristige Ziele des Kontors sind:
  • Wohnprojekte gesellschaftsfähig machen – „aus der Nische in die gesellschaftliche Mitte bringen!“
  • Die Qualität des städtisches Wohnens in Lüneburg sichern und positiv beeinflussen.
  • Positive soziale Strukturen initiieren und das Miteinander stärken.
  • Ressourcen sparender Umgang mit Flächen und Energie, durch entsprechende Planungen bei Neu-und Altbauten.
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
Generation 70+,
Kinder/Jugendliche,
Migranten,
regionale Akteure
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Neben einem bereits laufenden „Offenen Treffen“ an der Volkshochschule für Gemeinsames Wohnen soll es im kommenden Semester eine Seminararbeit zum Thema gemeinschaftliches Wohnen geben, bei dem Lehrende und Studierende der Leuphana einbezogen werden. Hier soll der Frage nachgegangen werden, welche städtebaulichen Prinzipien und Strukturen für eine zukunftsfähige Entwicklung von Stadt notwendig sind. Inwieweit werden in diesem Zusammenhang unterschiedliche Wohnformen berücksichtigt bzw. befördern z.B. Wohnprojekte eine Quartiersentwicklung im Sozialen oder in anderen Bereichen?

Der Förderzeitraum von einem Jahr wird zu einer Verstetigung des Kontors beitragen. Dazu sind weitere Gespräche mit der Stadt und dem Landkreis Lüneburg geplant. Das Kontor soll die Förderphase dazu nutzen, den Aktionsradius auf den Landkreis zu erweitern, da es auch hier schon Kontakte von Interessierten gibt, die ausgebaut und vertieft werden sollen. Offene Treffen und/oder Werkstattgespräche werden in ausgewählten Gemeinden stattfinden, um gemeinschaftliches Wohnen zu initiieren und Gruppenbildungsprozesse und die Realisierung zu begleiten. Dazu ist es wichtig, im Landkreis schon bestehende Initiativen bzw. evtl. vorhandene Strukturen einzubeziehen und gemeinsam Projekte voranzutreiben. Geplante Auftaktveranstaltungen finden im Februar/März 2019 statt. Dazu wird über die hiesige Presse (Print und Radio), das Auslegen von Flyern und eine Webseite eingeladen.

Die Grundidee des WohnProjekte-Kontors ist es, bestehende Initiativen und Strukturen einzubinden, zu unterstützen und gemeinsam das Thema des gemeinschaftlichen Wohnens voranzubringen und kann somit auch für andere Kommunen nutzbar gemacht werden.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
In einigen Städten wie Hamburg, Hannover oder Wiesbaden gibt es bereits Kontaktstellen für Wohnprojekt – Interessierte, die von kommunaler, privatwirtschaftlicher oder ehrenamtlicher Tätigkeit betrieben werden. Diese sind jedoch in den meisten Fällen extra eingerichtet worden oder sind aus bereits bestehenden Initiativen hervorgegangen.

Dem gegenüber zeichnet sich das Lüneburger Projekt dadurch aus, dass bereits bestehenden Strukturen und Initiativen (wie z.B. Mehr Leben e.V.) weiter entwickelt, ergänzt und professionell begleitet werden. Auf diese Art und Weise finden Interessent*innen auf ihre individuellen Fragen die richtigen Ansprechpartner*innen und diese können sich wiederum auf ihre speziellen Tätigkeitsfelder konzentrieren.

All dies soll außerhalb der Verwaltung geschehen, um eventuelle Barrieren bei Interessierten zu verringern aber auch um diese zu entlasten und gezielt an den relevanten Stellen in den Prozess einzubinden. Das Kontor kann Bedürfnislagen ermitteln und an die Stadtverwaltung weiterleiten, um eine bürgernahe und nachhaltige Stadtentwicklung zu betreiben.

Was hauptsächlich in größeren Kommunen etabliert ist, soll mit dem Kontor auch in kleineren Gemeinden Einzug halten. Ziel ist es, am Ende des Förderzeitraumes eine Evaluation zu erstellen, um daraus einen „Leitfaden“ für Nachbarkommunen oder andere Interessierte zu erstellen. Durch diese Vorgehensweise kann das WohnProjekte-Kontor ein Vorbild-Charakter entwickeln, da bestehende Strukturen nicht pauschal ersetzt, sondern eingebunden, ergänzt und wirksam optimiert werden.
Wer sind wir?
Der Verein Technik – Umwelt – Natur, kurz TUN e.V., entstand aus dem Gedanken heraus, neue Erkenntnisse über Umweltschutz, zunehmendes ökologisches Denken, sowie den Erhalt der Natur zu vermitteln und darzustellen. Das war im Jahr 1985, als die erste Lüneburger Umweltmesse auf den Sülzwiesen ins Leben gerufen wurde. Die große Resonanz veranlasste den Verein, regelmäßig eine solche Veranstaltung zu organisieren. Mittlerweile wurden 20 Umweltmessen veranstaltet. In den letzten Jahren hat der Verein immer wieder Veranstaltungen außerhalb der Messe organisiert. Andere Aktionen waren unter anderem eine „Stromwechselparty“ und eine Filmvorführung im Lüneburger Scala Kino zum Thema Grundeinkommen. Seit einigen Jahren gibt der TUN e.V. den Lüneburger Umweltfilmtagen eine vereinsrechtliche Basis.
Laufzeit der Förderung
12 Monate
Höhe der Förderung
49 680,00 EUR

Nachhaltigkeitsziele

  • SDG 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, wider­stands­fähig und nachhaltig gestalten
  • SDG 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
  • SDG 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr wohlergehen fördern