Familientaugliche Wohnungen statt Einfamilienhäuser!

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Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit

Wessobrunner Kreis e.V

86926 Greifenberg, Bayern

www.wessobrunner-kreis.de

Wir wollen erreichen, dass für Familien und andere Wohngruppen nicht mehr nur das Einfamilienhaus mit einem großen Grundstück als primäre anzustrebende Wohnform gesehen wird.

Worum geht es?
Es werden Konzepte für ein Wohnen in Mehrfamilienhäusern entwickelt, die weitgehend die qualitativen Vorteile des Wohnens in Einfamilienhäusern bieten. In herkömmlichen „familiengerechten“ Wohnungen fehlt es an

• Ausreichendem Freiraum (Terrasse, Grünfläche)

• Räumen für die Unterbringung von Gästen

• Räumen für das Homeoffice

• Räumen für diverse häuslich ausgeführte Hobby

• Räumen für die Hauswirtschaft

• Räumen für private Feste oder Veranstaltungen

• Gemeinschaftsaspekten

Sinnvolle Durchmischung von Wohnungsgrößen für unterschiedliche Lebensabschnitte und Lebensgemeinschaften sind anzustreben, so dass Bewohner*innen von zu groß gewordenen Wohnungen die Chance haben, in derselben Anlage eine kleinere Wohnung zu finden und umgekehrt. Dabei spielt auch die formale Frage des Eigentums eine Rolle, für die neue Konzepte entwickelt werden.

Das Projekt entwickelt derartige Wohnkonzepte in Zeichnungen, Texten und Modellen, vielleicht auch als animierten Film, und wird diese in geeigneten Medien veröffentlichen. Die Ideen werden Gemeinden in unserem Wirkungskreis und darüber hinaus in geeigneter Weise dem Publikum nahe gebracht. Als Zielpublikum kommen in Frage: Stadt- oder Gemeinderäte, Planungsbehörden, Wohnungssuchende, angehende Bauherr*innen, Bauträger*innen, Grundstücksverkäufer*innen und Genehmigungsbehörden. Diese Ideen werden von Mitgliedern unseres Vereins erarbeitet und als erstes in einer Ausstellung präsentiert, die an mehreren Orten gezeigt werden kann. Ein Ausstellungskatalog wird schließlich auch über den Buchhandel vertrieben.
Was sind unsere Ziele?
Unser Ziel ist es, die auf dem deutschen Wohnungsmarkt klaffende Lücke zwischen der 4-Zimmer-Wohnung als Maximalangebot im mehrgeschossigen Wohnungsbau und dem Idealbild „freistehendes Einfamilienhaus“ zu schließen.

Unserem Zielpublikum werden Alternativen zwischen diesen beiden Polen aufgezeigt. Viele unserer Mitbürger*innen haben ihre Suche auf dem Miet- und Eigentums-Wohnungsmarkt frustriert aufgegeben, weil die gewünschte Wohnqualität des Angebots, aber auch das Flächenangebot, um zusätzlich über den eigentlichen Wohnbedarf hinaus in einer Etagenwohnung besondere Funktionen verwirklichen zu können, nicht gegeben ist. In den letzten Jahren hat dies dazu geführt, dass auch für finanziell gut situierte Interessent*innen der Kauf eines Grundstücks mit dem Vorhaben selber zu bauen nicht mehr zu verwirklichen ist. Als Lösung dieses Problems soll künftig nicht mehr das freistehende Einfamilienhaus gesehen werden, sondern auch die familienattraktive Wohnung in mehrgeschossigen Anlagen. Unsere Gesellschaft braucht dafür neue Ideen. In den Köpfen muss ein Umdenken stattfinden.

Wir werden innerhalb der Projektlaufzeit die Ideen im Rahmen eines Workshops zu „Papier“ bringen, eine Wander-Ausstellung und Vorträge organisieren und die Öffentlichkeit informieren. Die nachhaltige Wirkung dieser Informationskampagne wird aber auch noch weit darüber hinaus erzielt.
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
Generation 70+,
regionale Akteure,
Sonstige
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
In den Jahren 2017/18 gab es von Bündnis 90/Die Grünen die Bestrebung, per Gesetz den Landverbrauch in Bayern für den Bau von Wohnsiedlungen, Gewerbegebieten und den Straßenbau auf 5 ha/Tag zu begrenzen. Dieses Volksbegehren ist wegen der Unvereinbarkeit mit der garantierten Planungshoheit der Gemeinden gescheitert.

Derzeit liegt der Landverbrauch bei 13 ha/Tag. Bestrebungen zur freiwilligen Begrenzung des Baulandbedarfes gibt es seit 2004 durch das „Bündnis zum Flächensparen“. Durch diese Initiative, die allein auf Appellen beruhte, ist der Flächenverbrauch zwischen 2004 und 2014 immerhin von 18 ha/Tag auf 12 ha/Tag gefallen. Information und Einsicht sind ein guter Weg zum Ziel der nachhaltigen Flächenbewirtschaftung. Also kommt es auf weitere Ideen auf diesen Gebieten an, um weitere Fortschritte zu erreichen.

Unsere Studie wird das Potential der Flächeneinsparung quantitativ belegen, aber auch die städtebaulichen, sozialen, und finanziellen Qualitäten neuer Konzepte für „familiengerechtes Bauen“ im echten Sinn hervorheben. Die öffentlichen Institutionen, wie auch betroffene Wohnungssuchende, denen wir von dieser Idee berichtet haben, sind begeistert. Publikationen werden lokalen und überregionalen Medien angeboten. Radio- und TV-Sender werden Berichte ausarbeiten und senden.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
Es ist an sich unerklärlich, dass sich auf dem deutschen Wohnungsmarkt bisher noch kein derartiges Konzept als allgemeiner Standard durchgesetzt hat. Die auf althergebrachten Konventionen gründenden Denkmuster sind unter Planenden, Gemeinden und Bauträger*innen, aber auch den Bauwilligen selbst, zu sehr eingefahren.

Heutzutage sprengt ein großer Teil von Wohnungssuchenden mit dem Bau von Einfamilienhäusern ihr finanzielles Budget. Die damit für die Gemeinden verbundenen finanziellen Belastungen, z.B. für den Ausbau der Infrastruktur, werden als selbstverständlich erachtet. Es wird stets auf höhere Baukosten verwiesen, ohne die echten Gesamtkosten des Baulandes, der Erschließung und des Unterhalt einzubeziehen. Erst die enorme Steigerung der Grundstückspreise in einigen Landesteilen ermöglicht es jetzt, diese Kostenrechnungen grundsätzlich neu aufzustellen.

Werden auf einem Grundstück mehrere Einheiten verwirklicht, sinkt der Grundstückanteil am Gesamtpreis pro Wohnung. Wir werden die finanzielle Entlastung durch das Angebot von familiengerechten Wohnungen rechnerisch nachweisen. Da von Finanzen die Rede ist, kann auch an die Anwendung neuer Eigentumsformen gedacht werden, die etwa zwischen Realeigentum und Erbpacht liegen könnten.

Mit einer durchdachten Mischung von derartigen Familien-Wohnungen mit kleineren 2-3-Zimmer Wohnungen lässt sich der Druck durch die permanente gesellschaftliche Veränderungen gut auffangen. Junge Menschen, die häufig auf Reisen sind, können in solchen Wohnanlagen zuerst Kleinwohnungen beziehen und später, wenn sie eine Familie planen, in größere Wohnungen wechseln. Das Umgekehrte kann geschehen, wenn Rentnerpaare nicht mehr mit ihren Kindern leben und sich wieder verkleinern wollen. Mitunter könnte man sogar durch die Möglichkeit gemeinschaftlich genutzter Räume die Größen der einzelnen Wohnungen überhaupt reduzieren.
Wer sind wir?
Der Wessobrunner Kreis ist ein Forum für alle, die an Architektur interessiert sind. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine zeitgemäße wie zukunftsorientierte Stadt- und Umweltplanung und eine qualitätsvolle Architektur zu fördern. Sein Ziel ist die allgemeine Baukultur weiterzuentwickeln!
Dies geschieht mit Vorträgen, Ausstellungen, Diskussionen, Beispielen, Exkursionen und Öffentlichkeitsarbeit in allen Medien und in Gesprächen mit Städten und Gemeinden und den Trägern öffentlicher Belange, um bewusst zu machen, dass Baukultur zu den Grundlagen einer Gesellschaft gehört, ohne die sie nicht lebensfähig ist.

Der Wessobrunner Kreis wurde 1998 gegründet und wird derzeit von ca. 140 Mitgliedern getragen. Die bisherigen Aktivitäten sind auf der Homepage aufgelistet. Finanziert werden die Veranstaltungen durch Mitgliedsbeiträge, öffentliche Förderungen und Spenden. Der Wessobrunner Kreis genießt in der Fachwelt ein hohes Ansehen.
Laufzeit der Förderung
9 Monate
Höhe der Förderung
20 600,00 EUR

Nachhaltigkeitsziele

  • SDG 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, wider­stands­fähig und nachhaltig gestalten
  • SDG 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
  • SDG 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen